Köthen ( Anhalt ) bei, weil Schriftsteller wie Gry- phius, Opitz oder Schottelius prominente Mitglieder waren. Als Ludwig I. starb, wurde Herzog Wilhelm IV. von Sach- sen-Weimar sein Nachfolger und die Gesellschaft mit damals mehr als 500 Mitgliedern verla- gerte sich weg von Köthen hin nach Weimar. Bis 1680 bestand sie zwar noch weiter, aber ent- wickelte sich eher zu einem Ritterorden mit geringer lite- rarischer Bedeutung. Im Jahre sondern auch Diskussionen, Schreibwerkstätte und Konzer- te sorgen für ein buntes Pro- gramm. Des Weiteren hat die Neue Fruchtbringende Gesell- schaft im Fürst-Ludwig-Haus in Köthen ein Haus der deut- schen Sprache eingerichtet. Besonders beliebt ist dort die Bibliothek mit Literatur zur Pflege der deutschen Sprache. Johann Sebastian Bach in Köthen Am 05. August 1717 unterschrieb 2007 jedoch wurde in Köthen die Neue Fruchtbringende Ge- sellschaft gegründet. Genauso wie ihre Vorgängergesellschaft möchte sie die deutsche Spra- che pflegen und erhalten. Hier- zu findet jährlich der Köthener Sprachtag statt. Dieser be- steht nicht nur aus Vorträgen, Georgheeg, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons Johann Sebastian Bach einen Vertrag als Hofkapellmeister in Köthen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch Konzertmeister in Weimar war. Als er dies dem Herzog von Weimar mitteilen wollte, soll er sich so zügellos ausgedrückt haben, dass er für vier Wochen in Haft musste. er vom niederdeutschen Begriff Kote stammen, was Hütte be- deutet. Allerdings existieren auch Theorien, dass der Name slawischen Ursprungs ist. Bis 1927 wurde dieser übrigens „Cöthen“ geschrieben. noch Fruchtbrin- Die gende Gesellschaft Ab dem Jahre 1603 herrschte der Fürst Ludwig I. über den Landesteil Anhalt-Köthen. Die- ser hatte vorher mehrere Jahre in Italien verbracht. Dort war er der Accademia della Cru- sca beigetreten, der ältesten Sprachgesellschaft weltweit. Ihr Ziel war es, die italienische Sprache zu studieren und zu bewahren. Nach dem Vorbild dieser Gesellschaft gründete Ludwig I. 1617 schließlich die Fruchtbringende Gesellschaft als erste deutsche Sprachakade- mie. Zwar wurde sie in Weimar gegründet, aber ihr Zentralort war Köthen. So war nämlich Ludwig I. nicht nur Gründer, sondern auch das erste Ober- haupt dieser Gesellschaft. Ein Ziel der Gesellschaft, die auch Palmenorden genannt wurde, war es, einheitliche gramma- tikalische Regeln für die deut- sche Sprache zu entwerfen. Außerdem trug der Palmenor- den zur Entstehung bis heute bekannter literarischer Werke